Ostern 2014 wurde auf einem Segeltörn die nächste Herausforderung formuliert. Jahreswechsel 2014 /2015 auf einem Katamaran in Französisch Polynesien. Speziell die Trauminsel Bora Bora sollte das Ziel sein.
Wolfgang hat alles perfekt organisiert – Flug, Schiff, Skipper – für die Reise ans andere Ende der Welt.
Countdown der Reise:
9.00 Uhr pünktlich Abfahrt in Erfurt im Minibus nach Frankfurt. Trotz Schneefall problemlose Fahrt zum Fraport und entspanntes Einparken.
14.50 Uhr sollte der Flieger nach Paris CDG gehen.
21.30 Uhr Technische Probleme haben neben dem Schnee zur Verzögerung des Abfluges geführt. Wir mussten 90 min im Flieger auf die Enteisung warten. Natürlich war der Transatlantik Anschluß weg und wir brauchten in Paris neue Tickets. Im Hotel waren wir kurz nach Mitternacht. Die Unterstützung am Flughafen war sehr nett und hilfsbereit.
10.30 Uhr Sonntag sollte es weiter gehen, es wurde 11.30 Uhr trotz bestem Wetter. Der Flug im A380 der Air France gestaltete sich angenehm mit perfektem Service. Kurz vor 15.00 Uhr Ortszeit hatten Steffi und ich die Einreiseformalitäten der USA passiert und dann geschlagene 3 Stunden auf den Rest der Crew gewartet.
Die Ursache war díe wegen der Flugänderung eingetretene Situation, dass es nun kein Direktflug nach Papete / Tahiti mehr war, sondern ab LA Air Tahiti nui flog. So mussten alle noch eine Einreise in die USA nach ESTA beantragen. Dies war sehr zeitaufwändig und erfolgte streng abgeschirmt ohne Telefon / Internetkontakt in die Welt. Das Ergebnis: der Flieger nach Papete war weg. Wieder alles Umbuchen und warten bis
22.30 Uhr Ortszeit Abflug. Da waren wir mittlerweile über 50 Stunden unterwegs und trotz der kurzen Nachtruhe im IBIS in Paris todmüde. Im Flieger nach Papete – ca 9 Stunden – haben wir, leider nicht alle, etwas schlafen können. Der Anschlußflug nach Raiatea war um inzwischen 24 Stunden verpasst.
05.00 Uhr Ortszeit (UTC minus 11 Stunden) kamen wir in Papete an, wieder alles umbuchen und paarweise auf eine Warteliste für die letzte Etappe nach Raiatea gesetzt werden. Zum Glück kamen alle mit dem ersten Flieger mit.
08.30 Uhr Ankunft Raiatea – es erwartete uns bereits das Taxi für die 5 Minuten zur Marina.
REISEZEIT 58,5 Stunden … das muss man wollen
Hier die nächste, diesmal positive Überraschung. Unser gebuchter Katamaran Catana 47 war defekt und wir mussten nun mit einem Catana 55 „Vorlieb“ nehmen. Zunächst haben wir auf dem Boot unsere Kajüten bezogen. Unser Skipper für die nächsten zwei Wochen stellte sich vor. Jeremy ist ein 32 jähriger abenteuerlustiger Franzose. Er zeigte uns den Weg in Raiatea zum Einkaufsmarkt, wo wir unseren Ersteinkauf tätigen konnten. Mit 750 € nicht ganz so teuer wie in der Karibik aber nahe dran. Die Männer kauften in der Marina dem Hafenmeister, Wein, Bier und Champagner ab.
Als alles erledigt war legten wir ab und fuhren eine Meile aufs Wasser raus um zu ankern. Jeremy beschrieb es als großen Swimmingpool, in welchen wir jetzt eintauchen konnten. Noch bevor wir alle in unserer Unterwäsche und Air-Tahiti-Nui Shirts im Wasser waren, besuchte uns der erste Hai. Nachdem unser Skipper aber beherzt ins Wasser sprang, sprangen wir einfach hinterher.
Siggi, unser Starkoch servierte uns zum Abend super leckere Spaghetti mit Meeresfrüchten und einem ganz kleinen Knoblauchanteil. So ließen wir den Abend ausklingen.
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen erhielten wir die positive Nachricht über die zu erwartende Ankunft unseres Gepäcks. Wir fuhren wieder zurück in den Hafen und die Frauen beschlossen noch einen kleinen Einkaufsbummel zu machen und noch fehlende Lebensmittel zu besorgen. Wir wollten die nächsten 3 Tage inkl. 2 Silvesterfeiern damit überbrücken. Natürlich gab es neben einem Lebensmittelladen auch viele Juweliere, in welchen wir uns erst einmal umsehen mussten, schließlich ist die taihitianische schwarze Perle sehr bekannt. Die Herren hatten die Aufgabe unseren Alkoholvorrat aufzustocken für die bevorstehenden Feiern. Anschließend legten wir Richtung Faroa ab. Dort fuhren wir mit dem Dingi entlang eines kleinen Flusses. Es hatte den Eindruck einer Dschungelfahrt mit sehr exotischen Pflanzen.
Zurück an Bord, wurde beschlossen sofort Richtung Tau Tau abzulegen, um zu schnorcheln. Dies war ein besonderes Erlebnis, da wir uns entlang der Korallen einfach im Wasser treiben lassen konnten.
Am Abend kochte uns Siggi eine wundervolle Paella. Immo wurde von einer heftigen Grippe mit starkem Husten, Schnupfen und Fieber heimgesucht.
Am dritten Tag wollten wir sehr früh los, da wir ca. 30 sm nach Bora Bora segeln wollten. Alles lief gut, bis wir das Atoll verließen. Jerry warnte uns schon vorher, die Luken fest zu verschließen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 12,8 kn bei einer Windstärke von 4 und viel Welle kämpfte uns Jerry mit einer Leichtigkeit durchs Wasser. Er war in seinem Element, bei Wind und teilweise starkem Regen sprang er von Winsch zu Winsch, stellte die Segel ein. Es war selbst für unsere Männer sehr beeindruckend, wie er so allein das Boot steuerte.
Unterwegs, gegen 13.00 Uhr, wollten wir das deutsche Silvester begehen. Dabei stellten wir fest, dass keinerlei Champagner an Bord zu finden war. Also wurde kurzerhand mit Weißwein aufs neue Jahr angestoßen. In Vaiatea angekommen füllten wir unsere fehlenden Champagnervorräte auf und konnten dabei das lustige Treiben in der kleinen Stadt erleben. Wie seit der Ankunft jeden Tag, haben wir den Nachmittag schlafend verbracht.
Am Abend bereiteten die Frauen das Silvesterbuffet mit vielen leckeren Köstlichkeiten, wie Pflaumen im Speckmantel, gebratenen Zuchini, Paprika, Fisch uvm. vor.
Den Abend begingen wir relativ ruhig mit Bleigießen, was allerdings nicht so recht funktionieren wollte und dem ein oder anderen Getränk. Zwischen den Inseln konnte man bis in die frühen Morgenstunden die Klänge der Südseeinseln vernehmen. Auf ein Feuerwerk wartete man hier vergeblich.
Am Neujahrsmorgen standen wir doch relativ früh auf und legten am frühen Vormittag ab, um Bora Bora im Uhrzeigersinn zu bewundern. Ein Paradies wäre wahrscheinlich noch untertrieben für das was uns hier erwartete. Blaues Wasser soweit das Auge reichte, die Sonne tauchte alles noch in ein wunderbares Licht. Es waren außer uns kaum Boote unterwegs. Es gab kaum Touristen an den Stränden der sehr schön anzuschauenden Hotelanlagen. Wir hielten dann am sogenannten Aquarium Bora Boras Piti UU Uta, hier konnte man sehr schön die Unterwasserwelt mit Schnorchel und Taucherbrille beobachten.
Wir wollten einmal an einem der privaten Strände in PTE Faroone wandeln, also setzte uns Jeremy an einem relativ unbewohnten Strand ab. Es war so unglaublich heiß, dass selbst im Wasser waten nicht sehr angenehm war. Nachdem wir eine Weile im Schatten der Bäume zugebracht hatten, baten wir Jery uns wieder an Bord zu holen.
Am fünften Tag fuhren wir gegen den Uhrzeigersinn um Bora Bora durch das schönste Atoll zurück.
Ein kurzer Tauchstopp sollte uns Mantas und Haie zeigen. Wir fuhren mit dem Dingi zum Schnorchelgebiet. Bernd sah einen Manta nur ganz kurz. Das Einsteigen ins Dingi erwies sich aus dem Wasser als nicht so leicht.
Wir fuhren nach Vaitape zurück um noch einmal einzukaufen. Eigentlich sollten wir Wasser tanken und dachten dies müssten wir im Hafen erledigen. Jeremy hatte uns einen Tag zuvor darauf aufmerksam gemacht, dass ein Tank schon leer wäre und wir ein Problem bekommen könnten. Es stellte sich dann heraus, dass wir an Bord eine Meerwasserentsalzungsanlage haben, die pro Stunde 200l Meerwasser entsalzt.
In Vaitape fanden wir eine Einkaufshalle, wo wir noch allerlei Mitbringsel fanden und wie immer wurden Perlen gekauft. Bernd fand bei einem Juwelier 2 Perlen für seine Töchter und Ilona eine tolle Halsketten mit Armbandversion.
Nach einem kurzen Drink fanden wir uns alle wieder an Bord ein. Wir fuhren noch ein kleines Stück um an einer Boje fest zumachen. Marion fühlte sich nicht wohl und blieb an Bord. Alle anderen gingen zum Dinner in den Youth club.
Das Restaurant war ein super Tipp von unserem Skipper. Das Essen war toll, die Atmosphäre sehr romantisch. Der Regen rundete das Ganze wiedermal ab.
Am sechsten Tag starteten wir 7.45 Uhr Richtung Maupiti. Es dauerte 6.58 h um diese wunderschöne, sehr beindruckende Insel zu erreichen.
Diese ist doch etwas weiter entfernt gelegen, so dass der Tourismus auch etwas weniger ausgeprägt ist. Die Versorgung der Insel lief auch etwas schleppend, erzählte uns Jerry, da der Besitzer der Fähre nicht wie gewünscht zum Bürgermeister gewählt wurde und somit kurzerhand die Versorgung einstellte. Jerry traf einen Freund, den er aus der Schulzeit kannte und wir schwammen mit Schnorcheln und Flossen an Land, was sehr beschwerlich war. Dort verweilten wir nur kurz.
Spät am Abend bekamen wir das lang ersehnte Knobihühnchen von Siggy. Lecker…..
Am nächsten Morgen waren wir zu einer Radtour verabredet. Dazu fuhren wir noch ca. 30 min. mit dem Boot. Jerry fuhr uns an Land, wo wir die Räder übernahmen.
Es sollt einen Rundweg an Land geben, den wir erst nicht fanden. Ein paar gingen zu Fuß, ein Teil fuhr den Rundweg über den Berg. Ein Teil fuhr die Strandstraße vor und zurück.
Ein Bierchen an einem Kiosk hauchte den aufgeheizten Radfahrern wieder ein bisschen Leben ein. Siggy verpasste die Abfahrt und fuhr vorbei. Als alle wieder an Bord waren machten wir den ersehnten Badestopp.
An diesem Abend reservierte Jerry für uns einen Tisch in der Lodge seines Freundes. Ilona lud uns hier zum Dinner zu Ihrem Geburtstag ein, welcher am nächsten Tag war. In der Lodge wurde uns ein typisches polynesisches Buffet gekocht. Es gab Curry-Shrimps-Pfanne, Thunfisch, Knobibananen, chinesische Nudeln, und super leckere Melone. Unseren Wein mussten wir mitbringen, da es nur Bier gab.
Am achten Tag fuhren wir sofort nach dem Aufstehen los, da wir in den Hafen nach Raiatea zurück wollten, um Handtücher und Bettwäsche zu wechseln und einzukaufen.
Diese Überfahrt dauerte knapp 6 Stunden.
Wir fuhren nach dem Einkauf noch ca. eine halbe Stunde nach Hurediti zum Ankern.
Hier kochte uns Siggy seine weltberühmten Knoblauchspagetti.
Am neunten Tag hatten wir uns morgens 8.00 Uhr mit einem französischen Auswanderer verabredet, der uns auf seinem beindruckenden Grundstück empfing, um uns die Schönheit seiner Insel zu zeigen.
Dies war ein abenteuerlicher, sehr informativer Trip mit dem Jeep über die Insel.
Alan und seine Frau Christina wanderten vor 30 Jahren nach Hurepiti aus und erbauten sich auf einem beeindruckenden Grundstück ein typisches polynesisches Leben mit verschiedenen Häusern, die nach dem Gebrauch ( Küchenhaus, Schlafhaus, Waschhaus ) ausgerichtet waren auf.
Er zeigte uns wie schwierig es ist, Vanille anzubauen und verschiedene Früchte mit ihren heilenden Wirkungen. Auf dem Aussichtspunkt der Insel angekommen, gab er uns frische Kokosnüsse zu trinken und lud uns zu einer frischen Obstplatte ein. Die Abfahrt und die Rückfahrt an der Küste der Insel waren fast genauso spektakulär. Er pflückte uns wilden Basilikum, verschiedene antibiotisch wirkende Früchte sowie die einheimisch zu verwendenden Kartoffeln, wie Brotfrüchte und Ta.
Zurück auf seinem Grundstück hatte uns seine Frau einen frischen Passionssaft gemixt und Brotfrüchte gebraten. Alles in allem ein sehr schöner aufregender 4 stündiger Abenteuertrip.
Nach einem kurzen Badestopp fuhr uns Jerry 30 min zu einer typischen Perlenfarm von Raiatea. Hier erfuhren wir, wie die schwarze Perle in Tahiti gezüchtet wird.
Natürlich konnten wir auch hier nicht widerstehen unseren Vorrat aufzufüllen.
Gegen 18.00 Uhr ankerten wir in Ile Mahaea toahotu. Gulasch und Klöße sollten den Abend abrunden.
Am 10. Tag fuhren wir ca. 4 h nach Huanhini. Wir gingen von Bord um ein bisschen die Stadt zu erkunden. Leider hatten die meisten Lädchen geschlossen. Also gingen wir in den Supermarkt um unsere Vorräte aufzufüllen. Am Strand befand sich ein super einladendes Strandrestaurant im Yacht Club Huhahini. Hier gab es die leckersten Mai Tais überhaupt. In der Happy Hour bekamen die Männer 2 Pitcher a 1.5 Liter und waren super happy. Zurück an Bord kochte Siggy Fischcurry und einen Mahi Mahi mit Erbsen und Knoblauch und Limettenreis.
Am 11. Tag haben wir uns zu einer Ausfahrt an Land entschieden. Unser einheimischer Gide zeigte uns beide Inseln, welche mit einer Brücke verbunden sind. Er erzählte uns über den Fischfang, die einheimische Lebensweise, flocht uns zwei Teller, die vor 60 Jahren noch aus Palmenblättern hergestellt wurden.
Jerry lud uns auf der anderen Seite der Insel wieder ein. Dort kehrten wir für einen Mai Tai, Bier und Pina Colada ein und fuhren anschließend eine Stunde zurück nach Fare. Dort angekommen besuchten die Mädels sofort die heute geöffneten Einkaufsläden und ergatterten so allerhand, wie Bikini, Strandkleider, Flip Flops, zu denen Ilona sich lange nicht entscheiden konnte.
Der Mai Tai und die Pitcher rundeten den Tag ab. Anschließend fuhren wir zurück an Bord um uns ausgehfein zu machen.
Bernd lud uns anschließend zu seinem Geburtstagsdinner in dieses Strandrestaurant ein. Es gab super lecker inländische Küche z.B. Mahi Mahi Fisch mit Vanillesoße und Hibiskusblüte
Am nächsten Tag fuhren wir 4 Stunden zurück nach Tahaha, wo wir uns für einen typischen polynesischen Abend angemeldet hatten.
Zum Mittag lagen wir vor unserer Marina, selber Ort wie am ersten Tag. Dort begrüßten uns 4 größere Haie. Die uns die ganze Zeit umrundeten. Die Männer waren weniger ängstlich als die Frauen und gingen mit dem Skipper schwimmen, um die Haie zu fotografieren.
Am Abend fuhren wir in das Restaurant am Strand, wo wir den vielleicht schönsten Abend des ganzen Urlaubes erlebten. Es wurden einheimische Tänze aufgeführt, es wurde das typische Essen im Erdloch gekocht. Auf vorher erhitzten Steinen wurden Fisch, Bananen und Kürbis in Bananenblättern gekocht. Dazu wurde der Ofen zwei Stunden vorher angeheizt, die Garzeit betrug vier Stunden. Es wurde nach einem Begrüßungs Mai Tai das Ganze von den vielleicht 20 Gästen unter Anleitung Schicht für Schicht abgenommen.
Die Gäste zerschnitten die Früchte und brachten alles zum Büffet. Dieses bestand außerdem noch aus einem Salat mit rohem Thunfisch, Spinat mit Schweinefleisch, Schweinefleisch mit anderem Gemüse, Kartoffeln, gekochten Bananen, mehreren Fischen also alles in allem super lecker.
Beim anschließenden Tanz wurden einige von uns ausgewählt mitzumachen. Es wurde natürlich alles auf Video festgehalten.
PTE OTUHERU / Baie Apu
Am 13. Tag fuhren wir zum Einkauf nach UTUORA und zur Nacht nach NAO NAO.
Baden, schnorcheln und ein super leckeres Abendessen aus der CATANA 55 Küche rundeten den Abend ab. Da wir statt Mehl, Kartoffelstärke gekauft hatten, wollten die Kässpätzle nicht funktionieren. Also machte Siggy aus dem vorhanden Teig kurzerhand Pfannkuchen, füllte diese mit Schinken und Käse und Röstzwiebeln und es war super lecker.
Am 14. und letzten Tag fuhren wir auf die Westseite von Rajatea machten 2 Bade und Schnorchelstopps.
Abends gab es Spagetti Bolognese
Der Rückflug war nach allem Erlebten entspannt. Im Flieger nach L.A. überlegten wir, was es nun noch für Ziele geben könnte – betroffenes Schweigen.
In L.A. gab es diesmal keine Probleme, in Paris nur einen verpassten Flug. Das konnte keinen mehr erschüttern.
Berichterstatter: Immo und Steffi